Versprochen ist versprochen, aber mit „mal eben von unterwegs melden“ ist es dann doch nichts geworden auf der Reise von Berlin nach Venedig. Die Zeit auf dem Rad war einfach zu schön, um sie mit der Nutzung von Computer und Internet zu verschwenden. Tag und Nacht unter freiem Himmel zu verbringen war wie immer super – aber mit zunehmender Routine und nur minimaler Touchierung des „wilden Ostens“ eigentlich ohne große Überraschungen. Dafür ist die Infrastruktur zwischen den europäischen Metropolen Berlin, Großwaltersdorf, Prag, Wien und Venedig auch mittlerweile einfach zu gut.
Die größten und unerwarteten Herausforderungen waren eigentlich die bis zu 12% Steigungen im Moldautal rund um Prag. So etwas mit dem Rennrad in angemessener Geschwindigkeit zu bewältigen, ist ja schon eine Leistung für sich. Bei rauen Straßenbelägen, mit dem MTB, sowie zusätzlichen 20 kg Gepäck ist es dann nicht ganz ohne gewesen. Insbesondere gilt dies für meine Begleiter Micha und Enno, die ja keine aktiven Sportler mehr sind, und deren Leistung um ein Vielfaches höher zu bewerten ist. Da wird in Zeiten von hochkonzentrierter Sportlernahrung auch der am Straßenrand gepflückte Apfel wieder zum wichtigen Energielieferanten.
Abgesehen vom Spaß hatte das ganze für mich auch wieder einen hervorragenden Trainingseffekt. Vor allem der Umstieg zurück auf mein neues federleichtes Cannondale Evo verleiht einem mental Flügel. So können sich auch die ersten Ergebnisse nach meiner fast zweimonatigen Wettkampfpause sehen lassen. So kann die Saison eigentlich weitergehen.
Das nächste Highlight ist erneut etwas – auch für mich als langjähriger Bahnradsportler – Außergewöhnliches: Die Steher-EM Mitte September im Reichelsdorfer Keller in Nürnberg . Ich bin mir zwar nicht wirklich sicher, ob ich weiß, worauf ich mich dabei eingelassen habe, die ersten Trainingseinheiten hinter der Rolle jedenfalls haben sehr viel Spaß gemacht.
Mü