Vom Sechstagezirkus ins Kloster und wieder zurück

Sechstagehallen und Kloster sind wie Tag und Nacht. Wer das nicht versteht, sollte einmal versuchen sechs Nächte im verrauchten Keller auf der Rolle zu den Best-Of-Ballermann-Hits des Königs von Mallorca an der Belastungsgrenze durchzufahren. Ruhe, Licht und frische Luft sind etwas anderes. Und da mein mallorquinisches Lieblingsdomizil MA-13 für die Überbrückung der Sechstagepause leider ausgebucht war, blieb mir nichts anderes übrig als den Weg ins Kloster anzutreten. Auf der Spitze des 542 Meter hohen Puig de Randa konnte ich so auf der Ballermanninsel etwas Ruhe ohne Mickey Krause finden.

Ab Donnerstag werde ich solche Hits aus der Konserve wieder erdulden genießen, wenn ich mit Tino Thömel bei den Berliner Sixdays an den Start gehen werden. Natürlich könnte man jetzt noch was von Heimrennen und begeistertes Publikum oder der langen Geschichte des Rennens schreiben, dass dieses Jahr in die hunderste Auflage geht. Könnte man, muss man aber nicht. Liest doch sowieso keiner.

Viel interessanter als Geschichte, die niemanden interessiert, sind doch Statistiken, die niemand kennt. Hier ist eine, die beweist, dass man in jeder Statistik gut abschneiden kann, wenn man die Kriterien nur weit genug einschränkt. In der Liste der aktiven Sixdays-Fahrer mit den meisten „abgesessenen“ Rennen bin ich mittlerweile Vierter. Wenn ich noch ein paar Jahre absitze, um Danny, Franco und Alexander in den Ruhestand zu verabschieden, habe ich doch recht gute Chancen auch mal ganz oben zu stehen.