Down Under

Woran merkt man dass man als Radsportler in Australien angekommen ist? Daran dass man der Welt ein weiteres Foto vor einem „Kangaroo next 8km“-Verkehrsschild beschert? Nicht besonders originell, deshalb habe ich darauf verzichtet. Schon eher, dass uns bei einem Kriterium zwei dieser lustigen Nationaltiere über die Strasse hüpften, leider hatten wir so schnell keine Kamera bei der Hand.

Endgültig angekommen ist man aber erst wenn man an einem Handicap-Rennen teilgenommen hat. Zuhause so gut wie unbekannt, gibts diese Rennen hier fast so häufig wie die Kängurus. Das Prinzip ist einfach: die Favoriten starten mit einem Rückstand auf die vermeintlich nicht so starken Fahrer. Eine spannende Sache, denn der Abstand zwischen stärkstem und schwächsten Fahrer kann bei einem 1600m Rennen schon mal 300m betragen und die müssen erstmal aufgeholt werden.

Obwohl diese Rennen mir als langsamen Starter gar nicht liegen, war ich froh sie hier erstmals fahren zu können. Sie sind eine super Vorbereitung für die Weltmeisterschaften in Melbourne, der eigentliche Anlass meiner Reise. Melbourne wurde 2011 in einer dieser sinnlosen Statistiken zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt. Dies trifft aufgrund des vielen Autoverkehrs jedoch nicht auf Radfahrer zu, was ein Grund ist, warum ich mich in Bendigo auf die WM vorbereite. Der andere ist eines der ältesten und besten Bahnrennen der Welt, das Bendigo Madison. Die derzeitige Form ist sehr gut, wie mein zweiter Platz dort zusammen mit Marcel Ballerbarth gezeigt hat. Schade allerdings, dass wir damit nur knapp vorbeigeschrammt sind, unserem Interims-Coach Michi Alborn einen Geldsegen zu bescheren.

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