TdGVdRÖ

Was haben ein Beamter der österreichischen Bundesbahn, der Vorsitzende des Organisationskomitees der Wiener Winter-Bälle in Ottawa, der Bürgermeister von Ampflwang im Hausruckwald und ein Salesmanager von 3M Austria gemeinsam? Ja, genau, sie sind alle Träger des Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich – kurz: TdGVdRÖ.

Dieser augenscheinlich dem Bundesverdienstkreuz nicht unähnliche Orden wird allen Personen verliehen, die sich um die Republik Österreich verdient gemacht haben. Egal ob sie jahrzehntelang Fahrkarten geknipst, die Bürde eines politischen Amtes getragen, den richtigen Mann geheiratet oder eine Medaille in einer Weltmeisterschaft gewonnen haben, der österreichische Staat vergisst niemanden!

Und das ich eigentlich heimlich eine Stufe übersprungen habe, hat der österreichische Botschafter in Deutschland ganz klar erkannt und in schöne Worte gepackt: „Sehen Sie Herr Müller. Da gewinnen Sie die Bronze-Medaille und bekommen eine goldene Auszeichnung. So sind wir Österreicher.“ Lag vielleicht auch daran, dass es alle Auszeichnungen jeweils nur in Gold und Silber gibt.

Für die nächst höheren Stufen, das Ehrenzeichen oder das Große Ehrenzeichen – so der Herr Botschafter – müsste ich dann aber schon eine Medaille mit goldenem Äußeren für das Vaterland erkämpfen. Am besten natürlich bei den Olympischen Spielen, da der Ruhm der Republik dabei am meisten vermehrt wird. Obwohl die Vorstellung sehr verlockend ist, dann auf einer Stufe mit so prominenten Persönlichkeiten wie Simon Wiesenthal, João Havelange oder Freddy Quinn zu stehen, wird das – nicht zuletzt wegen des aus dem Olympia-Programm gestrichenen Punktefahrens und Madison – vorerst wohl nur ein Traum bleiben. Bis auf weiteres verbleibe ich also hochachtungsvoll,

 

Mü (TdGVdRÖ)